Tiny Farms und Solawi – die Neue Agri-Kultur

Tiny Farms und Solawi – die Neue Agri-Kultur

Die Tiny Farms Bewegung und die Solidarische Landwirtschaft (SoLaWi) überschneiden sich in vielen Punkten, insbesondere in ihrer Ausrichtung auf nachhaltige, lokale und gemeinschaftsorientierte Landwirtschaft. Dennoch gibt es Unterschiede in den Organisationsstrukturen und Zielsetzungen. Hier die wesentlichen Gemeinsamkeiten:


Gemeinsamkeiten

  1. Regionale Produktion und kurze Lieferketten
    Beide Modelle fördern die regionale Erzeugung von Lebensmitteln, um Transportwege zu minimieren und die lokale Versorgung zu stärken. Sie setzen auf Nachhaltigkeit und den Verzicht auf industrielle Landwirtschaft.
  2. Gemeinschaft und Partizipation
    Sowohl Tiny Farms als auch SoLaWi legen Wert auf die Verbindung zwischen Erzeugern und Konsumenten. SoLaWi organisiert dies durch Mitgliedschaften, bei denen Verbraucher:innen die Betriebe direkt unterstützen, während Tiny Farms ihre Mikrofarmen oft in Netzwerken organisieren, die ebenfalls kooperativ arbeiten.
  3. Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung
    Beide Ansätze streben eine ökologische Landwirtschaft an, die ressourcenschonend und umweltfreundlich ist, z. B. durch biointensiven Anbau bei Tiny Farms und permakulturelle Ansätze in der SoLaWi.
  4. Bildung und Bewusstseinsbildung
    Sowohl Tiny Farms (durch ihre Academy) als auch SoLaWi-Initiativen bieten Workshops und Veranstaltungen an, um Wissen über nachhaltige Landwirtschaft zu verbreiten und Menschen näher an die Produktion von Lebensmitteln zu bringen.

Unterschiede

  1. Organisationsstruktur
    • SoLaWi: Organisiert durch feste Mitgliedschaften, bei denen Konsument:innen die Landwirte direkt finanzieren. Die Ernte wird solidarisch geteilt, unabhängig von Mengen oder Marktpreisen.
    • Tiny Farms: Mehr unternehmerisch ausgerichtet, mit einer stärkeren Fokussierung auf den Aufbau marktorientierter Mikrofarmen und digital vernetzte Cluster.
  2. Zielgruppen
    • SoLaWi: Zielt auf Menschen, die sich bewusst solidarisch mit der Landwirtschaft verknüpfen möchten.
    • Tiny Farms: Spricht sowohl Quereinsteiger:innen an, die in die Landwirtschaft einsteigen wollen, als auch Märkte wie Gastronomie und Kantinen.
  3. Skalierung
    • Die Tiny Farms GmbH hat eine klar definierte Vision, bis 2030 ein Netzwerk von 1.000 Mikrofarmen zu etablieren. SoLaWi ist stärker lokal organisiert, ohne zentralisierte Skalierungspläne.