1. Station Lowtech-Ausstellung beim Agri-Kultur-Festival in Freiburg/Breisgau
Fast alle Investitionen in Landtechnik fließen in Großanlagen mit hohen Finanzierungskosten. Nur wenig wird in die Bedürfnisse kleiner Betriebe investiert. Lowtech ist Hilfe zur Selbsthilfe für Kleinbetriebe.
Die Kultur im ländlichen Raum wird geprägt durch die großen bäuerlichen Betriebe. Wer eine andere ländliche Kultur will, braucht dazu Veränderungen in der Struktur von Landwirtschaft.
2. Station Precious Plastic – lokale Autonomie
Wer lokale Kreisläufe schafft, spart Geld und lässt es unter den eigenen Leuten zirkulieren. Die Logistik über große Distanzen ist ein starker Klimakiller und Kostentreiber.
Lokale Produktion schafft Raum für Kreativität und Innovation. Das Lernen findet in der Vernetzung lokaler Unternehmen statt.
3. Station 3D-Druck – mehr als nur Drucken
3D-Druck ist eine Schlüsseltechnologie für alle Art von Regionalisierung und Dezentralisierung. Alle notwendigen Güter können (wenn nötig) vom heimischen Computer aus gedruckt werden, an jedem beliebigen Ort.
3D-Services werden zu wichtigen Entwicklungshelfern und Anwendungs-Pionieren. So wie sich komplette Häuser automatisiert drucken lassen, lässt sich auch die Arbeit auf einem Feld als eine Art von 3D-Druck-Kontrolle automatisieren.
4. Station Open Source Hardware – aber wofür?
Jeder Drucker braucht eine Anweisung für das, was er Drucken soll. Die Rechte an Produkten gehören den Herstellern und sind nicht verfügbar. Die Open-Source-Bewegung stellt Baupläne für 3D-Drucker für alle Arten von Produkten zur Verfügung, die rechtefrei sind und damit für alle zugänglich.
Die Bewegung lebt vom Good-Will der Entwickler und von staatlichen Geldern. Das hat zur Frustration und Entschleunigung geführt. Der Open Source Hardware Idee entspricht bisher kein Geschäftsmodell, das ein stärkeres Wachstum ermöglichen würde.
5. Station Tiny Farm, Solawi, Market Garden, Gartenfarm
Diese Begriffe stehen für eine neue Art von Landwirtschaft und sie stehen für eine neue ländliche Kultur. Erzeuger und Verbraucher rücken eng zusammen und kreieren ein Stück gemeinsamen Alltag.
Obwohl ihre Effekte echte Lösungsalternativen für viele der aktuellen Probleme bieten, ist ihr Wachstum gering. Sie führen ein Nischendasein, zur Enttäuschung vieler Aktiver und Förderer. Es entstehen keine Strukturen, die ihre eigenen Märkte und Geschäftsmodelle entwickeln könnten.
6. Station Warum wächst es nicht?
Die Wachstums-Blockade hat zwei Namen: ‚Verfügbarkeit von Fachkräften‘ und ‚Kosten‘. Auch in der neuen Bauern-Kultur ist ‚Bauer‘ ein Beruf, der erlernt werden muss, sonst stimmen die Erträge nicht. Das ist für viele Interessenten eine Hürde, die den Einstieg verteuert.
Dafür gibt es mittlerweile Akademien. Aber es besteht auch Knappheit an Leuten, die Bauern werden möchten. Die Begeisterung der städtischen Seiteneinsteiger lässt stark nach, wenn sie mit den wirtschaftlichen Gegebenheiten vertraut werden. Die Konkurrenz ist hart. In Spanien belaufen sich die Mindestlöhne nur auf die Hälfte von denen in Deutschland.
7. Station Agro-Robotik
Diese Probleme sind keine Probleme der neuen Agri-Kultur, sondern typisch für die gesamte Landwirtschaft. Das hat die Automatisierung befördert, und damit die Konzentration von Betrieben und häufig ihre Zwangslage.
Die Spitze dieser Entwicklung sind Agro-Roboter. Sie versprechen Kostensenkung, aber erfordern erst einmal hohe Investitionen, welche die Abhängigkeit der Bauern erhöhen. Dennoch sind die Fähigkeiten der Roboter sehr eindrucksvoll. Künstliche Intelligenz ermöglicht ihnen zu lernen und zu entscheiden. Aber dennoch – für die neue Agri-Kultur sind diese Investitionen keine Option.
8. Station Der Farmbot – der Lowtech-Roboter
So haben wir den Farmbot entdeckt. Der Farmbot ist ein einfacher stationärer Roboter für den eigenen Gemüsegarten. Er ist in der Lage, diesen Gemüsegarten eigenständig zu bepflanzen, zu pflegen, zu optimieren und zu beernten. Er ist über einen Zeitraum von 10 Jahren immer weiter entwickelt worden und wird in mehr als 100 Ländern eingesetzt.
Der Farmbot ist komplett Open Source. Alle Pläne für DIY und 3D-Drucker sind verfügbar. Aber es gibt ihn auch im Komplettpaket zu kaufen. Dann kostet er etwa so viel, wie er in einem Jahr an Ausgaben für den Supermarkt einspart. Damit erfüllt er wichtige Kriterien für Nachhaltigkeit: einen dauerhaften wirtschaftlichen Vorteil, attraktiv, ethisch und leicht zugänglich.
9. Station:
Lösung über den lokalen ’smarten‘ Markt
In einem Netzwerk aus Farmbots lassen sich die meisten Wachstumsbremsen der neuen Agri-Kultur beseitigen. Das Fachwissen ist in der Software gespeichert, die sich einfach vervielfältigen lässt. Die Investition ist gering, wie auch die laufenden Kosten. Bei professioneller Arbeitsweise sind die Einkommensmöglichkeiten attraktiv.
Eine Gartenfarm in nächster Nähe eliminiert den größten Teil der Logistik- und Vertriebskosten, die in der Landwirtschaft gern. 80% des Verkaufspreises aufzehren. Gekrönt wird das Netzwerk durch einen ‚smarten Markt‘, über den Produkte verkauft (lokale Händler), getauscht oder gespendet werden können. Dort werden Erfahrungen und Softwarelösungen ausgetauscht, und damit professionelles Know-How.
Die neue Reise 2025 bis 2027: 100 Gartenfarmen für die Prignitz
Das Programm für 2025 soll sein ‚100 Gartenfarmen für die Prignitz‘. Wir wollen dies zu einem LAGA-Projekt 2027 machen und die Dynamik nutzen, Dinge zu realisieren, die sonst nur schwer genug Aufmerksamkeit und Mittel bekommen.
Wir wollen dabei mit anderen Initiativgruppen zusammenarbeiten und uns in das bestehende Programm der Stadt eingliedern, um die LAGA zu bereichern. Der Plan ist, eine kritische Masse von Gartenfarmen zu erzielen, durch die es ein selbsttragendes wirtschaftliches Erfolgsmodell werden kann.
100 neue ‚Bauern‘ und neue lokale Märkte verändern die ländliche Kultur.